08.02.2023 10:00

Seit 8 Jahren an der rechten Kasse

Kategorie(n): Aktuell | Autor: Anika Geiger

Melanie Speck ist nicht nur Kassiererin am Kiosk 5, sondern auch großer WILD WINGS Fan.

Bier, Baguette und Schupfnudeln… Das Verpflegungsangebot in der Helios Arena dürfte den meisten Fans bekannt sein. Obwohl man pro Heimspiel vielleicht öfters an der Kasse steht, sind die Menschen dahinter jedoch weitestgehend unbekannt.

Was sind deine Tätigkeiten am Heimspieltag? Wofür bist du zuständig?

Beim Kiosk 5 bin ich als Kassiererin tätig.

Wie viele Personen seid ihr dann am Kiosk?

Wir sind in Kioskteams eingeteilt. Bei uns am Kiosk sind wir 5 Kassierer*innen. Wir teilen uns immer selbst in den Dienstplan ein, das heißt, wir entscheiden eigenständig, wer bei welchem Spiel arbeitet. Es gibt auch Kioske, da sind es nur 4 oder auch 6 Personen. Zwischen 4 und 6 Leute pro Kiosk sind es aber immer.

Das bei den WILD WINGS machst du ja nebenher… Was machst du hauptberuflich?

Ich bin Erzieherin, auch bei der Stadt Villingen-Schwenningen. Das bei den WILD WINGS ist seit 8 Jahren mein Nebenjob. Eine Zeit lang habe ich auch mal bei jedem Heimspiel gearbeitet, aber mittlerweile arbeite ich nur noch so 2- bis 3-mal im Monat, je nachdem wie die Spiele liegen.

Und wie bist du auf den Kiosk-Job, aufmerksam geworden?

Durch meine älteren Schwestern damals. Die haben beide auch am Kiosk gearbeitet. Und dann habe ich eben mit 16 angefangen und jetzt werde ich 25. Sind also schon ein paar Jahre jetzt…

Warst du dann früher auch mal bei Eishockeyspielen?

Ja, ich war oft als Fan da. Ich stand bei jedem Heimspiel in der Kurve, deswegen wollte ich eigentlich gar nicht arbeiten. Aber irgendwann hat man halt einen Nebenjob gebraucht und dann dachte ich mir, wenn nicht hier, wo dann. Ich habe es dann auch nicht bereut, weil es einfach mega cool ist.

Bekommst du dann von den Spielen auch etwas mit?

Es kommt drauf an. Wir haben im Kiosk oben drin einen Fernseher, auf dem wir das Spiel theoretisch schauen können. Aber am Kiosk 5 ist halt meistens so viel los, da kann ich nicht mal aufs Klo [lacht]. Also es ist schwierig, das Spiel zu verfolgen, aber die Möglichkeit besteht definitiv.

Gibt es bei euch am Kiosk auch manchmal Herausforderungen oder Dinge, wo ihr sagt, damit habt ihr zu kämpfen?

Nein, eigentlich nicht. Ich finde es wirklich entspannt, denn es sind fast immer die gleichen Fans, die zu einem kommen in der Kurve. Das Einzige, worauf man vielleicht achten muss: Man guckt vor jedem Spiel im Kassenraum, ob am jeweiligen Spieltag irgendwas Besonderes ansteht, ob es einen anderen Ablauf gibt oder ob irgendwelche besonderen Gutscheine im Umlauf sind. Aber das ist jetzt nicht wirklich eine Herausforderung. Wir haben jetzt allerdings seit einigen Wochen neue Kassen, die eine Kartenzahlung bzw. kontaktloses Bezahlen ermöglichen. Diese neuen Kassen verfügen über einen Touchscreen, das ist also richtig modernisiert worden. Aber es ist an sich jetzt auch kein Hindernis.

Was macht dir am meisten Spaß?

Nach so vielen Jahren ist es mittlerweile einfach das Umfeld. Man kennt die ganzen Leute und ich freue mich immer, die bekannten Gesichter im Stadion zu sehen. Auch das flexible Arbeiten, also dass man sich frei einteilen kann, wer wann arbeitet, gefällt mir. Es ist einfach ein cooles Umfeld. Es ist anders, als wenn man jetzt irgendwo nur auf einem Stuhl sitzt und immer das gleiche macht. Es ist halt einfach jedes Mal anders und ich finde es ein einmaliges Gefühl. Es sind zudem total viele Freundschaften entstanden, was natürlich schön ist. Die Menschen im Stadion sind einfach alle nett und egal, in welchen Raum du reinkommst, es herrscht immer eine gute Atmosphäre. Das macht dann schon Spaß, ich gehe total gerne arbeiten. Es ist einfach herzlich.

Das glaube ich dir. Darüber hinaus machen die ganzen Emotionen im Sport das Umfeld einzigartig, oder?

Auf jeden Fall! Gerade im Kioskteam, wenn man das Spiel mal verfolgen kann, ist die Atmosphäre unbeschreiblich. Vor allem mit den Eltern, die im Kiosk arbeiten, ist es immer ein Mitfiebern. Bei den Toren jubelt der ganze Kiosk. Das ist halt richtig cool.

Was war denn so dein schönster Moment, wenn du an deine 8 Jahre zurückdenkst?

Letzte Saison wurde die „Kassiererin des Monats“ eingeführt und direkt im ersten Monat wurde ich dazu gekürt. Das war natürlich ein tolles Gefühl. Das geht von unserer Catering-Leitung aus und da geht es um die Kassendifferenz, also wenn die Kasse auf 0 ist und du keine Differenz hast… Es passiert ja immer wieder mal, dass man eine Differenz hat, aber meine Kasse war in diesem Monat immer auf 0. Und „Kassiererin des Monats“ war ich jetzt schon ein paar Mal. Es ist ein cooles Gefühl, wenn man nach dem Spiel abrechnet und dann immer sieht, dass alles stimmt. Ich bekam als Belohnung einen unterschriebenen Spielerpuck, einen Aufkleber, Schokolade und noch etwas. Das fand ich einfach süß. Wenn ich bald mein 10-Jähriges habe, hoffe ich auf einen Blumenstrauß [lacht].

Vorhin haben wir über die neuen Kassen gesprochen, die modernere Zahlungsarten ermöglichen… Gibt es noch andere Dinge, die sich im Laufe der Jahre verändert haben?

Als die Bierkarten dazukamen, war das voll der Umschwung. Auch viele Auswärtsfans kommen immer wieder und sagen, dass sie das mega finden. Und ansonsten hat sich das Speisensortiment geändert. Ich finde, es gibt jetzt auch ein wirklich gutes Angebot für Vegetarier*innen. Zudem gibt es immer solche Monatsaktionen an bestimmten Kiosken, wie z.B. Schupfnudeln im Winter. Eis auf der anderen Seite haben wir nun dauerhaft im Sortiment. Das Angebot wurde einfach breiter. Es gibt für jeden etwas zu essen und die Bierkarten kommen super an. Aber ansonsten ist es eigentlich immer das gleiche. Es war schon immer ein flexibles und spaßiges Arbeiten. Aber die Auswahl hat sich echt verändert, da sind wir gut mit der Zeit mitgegangen.

Abschließende Frage… Wie sieht denn bei dir so der typische Ablauf eines Heimspieltages aus?

Also wir sind immer so ca. 2 Stunden vor Spielbeginn da. Dann geht es erstmal in den Kassenraum und dort schaut man im Ablaufplan, ob heute irgendetwas Besonderes ansteht. Dort holen wir dann unsere Akkreditierung, unsere Schürze etc. ab. Dann geht’s zum Kiosk, wo man sich einrichtet und kurz mit dem Kioskpersonal bespricht, wer welche Aufgaben übernimmt. Und dann geht’s auch schon los, denn anderthalb Stunden vor Spielbeginn ist ja schon Einlass. Sobald die Fans da sind, arbeitest du eigentlich durch bis Spielende. Und unser Kiosk, 5, hat auch immer noch eine halbe Stunde nach Spielende auf. Der Grund ist die Pfandabwicklung. Wenn dann alles geschlossen ist, geht man erneut in den Kassenraum und macht die Abrechnung.

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