26.03.2021 22:47

Wie im falschen Film

Kategorie(n): Spielbericht | Autor: Krischan Läubin

Die WILD WINGS spielen stark, kommen in Bremerhaven aber nicht zu Punkten.

Was ein seltsamer Abend im Eisstadion zu Bremerhaven. Schwenningen macht ein gutes Auswärtsspiel und fährt am Ende doch mit einer Niederlage nach Hause. Der Auftritt sollte aber vor allem Mut machen, dass man weiterhin alles in eigener Hand hat, was die Vergabe der Playoffplätze betrifft. Zu stark war der Auftritt, trotz ekelhaftem Spielverlauf, über die kompletten 60 Minuten.

Gute Leistung, mäßiger Spielstand.

Was war das denn für ein erstes Drittel der WILD WINGS?! 15 zu 7 Schüsse aufs Tor, 14 zu 8 im Bullykreis und auch optisch war die Überlegenheit der Gäste erdrückend. Einzig das Ergebnis zeigte ein anderes Bild. Bremerhaven führte und keiner wusste so genau warum. Schwenningen kam gut und aggressiv aus der Kabine und diktierte vom Start weg das Spielgeschehen. Die erste Großchance hatte in der 4. Spielminute Maximilian Hadraschek, nachdem der bärenstarke Troy Bourke die Scheibe gestohlen und quergelegt hatte. Vier Minuten später dann die verdiente Führung der Gäste. Bourke hatte einen Schuss von Robak unhaltbar abgefälscht. Keine 10 Sekunden später der Ausgleich von Fischtwown mit der ersten gefährlichen Abschlussaktion. Alexander Friesen war der Torschütze. Danach blieb Schwenningen das gefährlichere Team. Boaz Bassen tippte eine Scheibe von Jamie MacQueen gefährlich, doch Brandon Maxwell war zur Stelle. Und dann erneut aus dem Nichts die Führung für Bremerhaven. Carson McMillan nutzte einen etwas zu saftigen Rebound und konnte einschießen. Im Anschluss weiter Schwenningen, die einzig kein weiteres Tor erzielen konnten.

Irrsinniges Spiel im Norden.

Die Pinguins wurden im Mitteldrittel etwas stärker. Aber zwei Tore besser als Schwenningen?! Auf keinen Fall, wäre die Antwort gewesen, wenn Eishockey kein Ergebnissport wäre. Doch offensichtlich war es so, denn Bremerhaven erzielte zwei Treffer, die WILD WINGS keinen. Erneut boten sich beste Einschussmöglichkeiten für die Gäste. Jamie MacQueen in Minute 25, Andreas Thuresson (27. Spielminute) oder Troy Bourke nach knapp einer halben Stunde, war kaum ein Vorwurf zu machen, es fehlte schlicht am Fortune. Davon hatten die Hausherren jede Menge. Das Tor von Kapitän Michael Moore in der 27. Spielminute war ein ziemlich krummes Ding von der Blauen Linie. Noch bittersüßer dann der Treffer zum 4:1. Nach gutem Überzahlspiel flog die Scheibe aus dem Angriffsdrittel zu Jan Urbas, der aus der Kühlbox stieg und sich nicht zweimal bitten ließ. Und so waren die Pinguins gar drei Tore besser nach 40 Minuten. Wahnsinn, was ein grotesker Abend bis dato.

Erst hatten sie kein Glück und … .

Eigentlich haben solche Phrasen in seriöser Berichterstattung nichts verloren, aber zu diesem Spielverlauf fällt einem eben nichts passenders mehr ein. Im Schussabschnitt war den WILD WINGS schon anzumerken, dass es extrem schwer sein musste, diesen Spielfilm aus den Köpfen zu bekommen. Nichtsdestotrotz gab sich das Team von Niklas Sundblad zu keiner Phase dieser Partie auf, scheiterten aber immer wieder am überragenden Brandon Maxwell im Tor der Pinguins. Einzig das Überzahlspiel hätte durchschlagender sein können, wobei auch hier Torchancen vorhanden waren. Es dauerte dann bis in die 56. Spielminute, als Colby Robak endlich ins Schwarze traf. Die Schwenninger warfen nochmals alles in die Begegnung, doch auch der letzte Push war vergeblich. Bezeichnend für diesen Abend war dann der 5:2 Endstand. Bremerhaven verfehlte das leere Tor aus dem eigenen Drittel, doch die Scheibe sprang von der Bande direkt zurück auf die Kelle von Niklas Andersen, der nur noch einschieben musste.

Wenn die WILD WINGS jedoch das Positive aus diesem Spiel mitnehmen, kann man dieser Niederlage dennoch etwas gutes abgewinnen. Denn die Jungs von Neckar haben so vieles richtig gut gemacht an diesem seltsamen Abend im hohen Norden.

Stimme des Spiels von Benedikt Brückner

„Ich finde wir haben sehr sehr gut gespielt und unseren Gameplan soweit umgesetzt. Einige Schüsse haben wir vielleicht unnötig abgegeben, aber am Ende war Bremerhaven einfach effizienter. Sie haben aus wenigen Chancen sehr viel gemacht und auf der anderen Seite haben wir viel für wenig Tore gebraucht.“

Highlight des Spiels

Die Bereitschaft niemals aufzugeben zeichnet dieses Schwenninger Team besonders aus. Im Grunde kam man sich schon im ersten Drittel vor, wie im falschen Film. Aber bis in die letzten Sekunden versuchten die Akteure, trotz der Tatsache, dass alles gegen sie zu laufen schien, die Partie noch auf ihre Seite zu ziehen. Kompliment für diese Courage und Leistungsbereitschaft.

Details zum Spiel

27.07.2024 10:47
- Wild Wings
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