25.11.2022 09:30

Endlich zurück

Kategorie(n): Aktuell | Autor: Krischan Läubin

Nach einer echten Geduldsprobe ist Alexander Karachun wieder im Spiel.

6 Monate nach seinem letzten Auftritt mit der deutschen Nationalmannschaft steht der Publikumsliebling endlich wieder in der Helios Arena auf dem Eis.

Kara – du bist zurück. Endlich kann man sagen. Es hat sich von außen am vergangenen Sonntag sehr befreiend angefühlt. Wie war es in dir und für dich?

Absolut – das Gefühl: endlich ist es so weit, beschreibt es wohl am Besten. Es war eine absolut anstrengende Zeit so lange auf diesen Moment hinzuarbeiten, da die letzten Monate mit vielen Aufs und Abs behaftet waren.


Was hat dich durch die beschriebenen Höhen und Tiefen hindurchgebracht?

Als ich vor drei Monaten im WILD WINGS Hockey Studio war, hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten, dass sich die nächsten drei Monate so lange ziehen werden. Es war ein echter Test für Geduld und Nerven. Meine Verlobte hat da in den letzten Wochen und Monaten echt viel für mich getan und mich immer wieder auch moralisch aufgebaut und durch die weniger schönen Phasen gebracht. Außerdem habe ich viel mit meiner Mutter gesprochen, die als ehemalige Weltmeisterin in der Rhythmischen Sportgymnastik auch ihre Erfahrung mit Verletzungen gemacht hat und somit wirklich gut auf mich einwirken konnte. Und klar haben mir auch die Gespräche mit den Teamkollegen geholfen. Umso schöner ist es, jetzt wieder so richtiger Bestandteil des Teams zu sein, denn es ist definitiv so, dass man sich da ganz stark über die gemeinsamen Erlebnisse und den Schweiß auf dem Eis definiert.


Was sind die Erkenntnisse, die du aus deinem ersten Spiel auf dem Eis ziehen konntest, nach dem du das Geschehen lange von einer anderen Perspektive betrachten musstest?

Aus persönlicher Sicht war ich sehr zufrieden mit meiner Fitness und dem Training, was ich abgeliefert habe, weil ich mich wirklich nicht so weit hinterher gesehen habe auf dem Eis. Was, wenn man die ganzen Faktoren betrachtet, dass ich seit dem letzten Viertelfinalspiel bei der WM 6 Monate kein Spiel mehr bestritten habe und dann mitten in der Saison einstiege, wo das Level schon höher ist, als zu Saisonbeginn, nicht selbstverständlich ist. Da haben wir offensichtlich mit den Physios und mit Hendrik gute Arbeit geleistet. Insgesamt ist ja jedem klar woran es bei uns noch fehlt, nämlich an der offensiven Durchschlagskraft. Diesen Willen und diese Aggressivität, die Scheibe einfach über die Linie zu drücken, will ich auf jeden Fall mit meiner Art zu spielen wieder vorleben und hoffentlich für die gesamte Mannschaft initiieren.


Geht es also darum die durchaus vorhandenen Chancen mit noch mehr Entschlossenheit zu finalisieren?

Genau so ist es. Hier müssen wir ohne wenn und aber noch eine Schippe drauflegen und mit der Einstellung zum Abschluss gehen, dass es gar keine andere Möglichkeit als den Torerfolg gibt. Nur dann, wenn wir konstanter treffen, können wir dauerhaft Spiele gewinnen. Da ist jeder Einzelne gefragt, in dem er vor dem Tor auf Biegen und Brechen bereit ist zu arbeiten.


Ist es dabei gut zu wissen, dass ihr als Team funktioniert und füreinander einsteht, wie jetzt auch Daniel Pfaffengut und Bo Bassen dir in Iserlohn zur Seite gesprungen sind?

Der Teamgeist ist voll da, wir verstehen uns gut und unterstützen uns in allen Bereichen. Du hast es angesprochen, wie Pfaffi und Bo da für mich eingestanden sind, ist schon absolut top und ich habe mich nach dem Spiel auch bei beiden dafür bedankt. Genau diese Härte müssen wir beibehalten und in jedem Spiel möglichst über 60 Minute abrufen, denn es soll richtig unangenehm sein gegen uns zu spielen. Da geht es auch darum, in wichtigen Bereichen des Spiels zu dominieren und sich so die Chance auf den Erfolg zu geben.


Wie blickst du nun auf die kommenden Aufgaben, die vor dem Team und dir stehen?

Ich schaue gar nicht so sehr auf die Gegner sondern vielmehr auf das was wir liefern, was wir draufhaben und das gilt es abzurufen. Für die nächsten Spiele und den Rest der Saison ist es unsere Aufgabe, uns dies immer wieder vor Augen zu führen und die Bereitschaft zu haben in jedem Spiel 100 Prozent unseres Leistungsvermögens abzurufen. Das sind wir uns selbst, aber vor allem auch unseren Fans schuldig.