Nach der einwöchigen Zwangspause aufgrund der Länderspiele startet die PENNY DEL jetzt wieder voll durch.
Im Gespräch mit WILD WINGS Geschäftsführer Stefan Wagner geht der Blick kurz zurück und dann direkt wieder nach vorne.
Stefan, wie gut war die eine Woche Pause für deine Nerven? Mit dem Spiel in Berlin hat es die Mannschaft ja komplett auf die Spitze getrieben, nach dem die Wochen davor auch schon ein Auf und Ab waren.
Das ging nach Berlin dann wirklich relativ schnell, weil es definitiv ein außergewöhnliches Ereignis war und nach der Freude in der Kabine, waren wir ziemlich zügig wieder beruhigt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Berliner vielleicht noch etwas länger an diesem Spiel zu knabbern gehabt haben. Die letzte Woche war einigermaßen erholsam, was für mich jetzt weniger wichtig war. Den Spielern hat es aber sicherlich gut getan; sie hatten sich diesen kurzen Urlaub redlich verdient. Auf der anderen Seite spürt man jetzt auch, dass jeder wieder voller Tatendrang zurück ist.
Was diese erste Saisonphase wieder sehr krass verdeutlicht hat, ist, wie schnelllebig das Geschäft ist. Wie hast du das wahrgenommen?
Ich glaube, wir tun gut daran, diese Schwankungen und Schwingungen, die es sicherlich gab, nicht so nah an uns heranzulassen. Wenn man nach dem Spiel beispielsweise in die Kabine kommt, geht es schon sehr sachlich zu. Klar ist die Stimmung weniger gut, wenn man ein Spiel knapp verliert. Auf der anderen Seite brennt nach einem knappen Sieg auch niemand ein Feuerwerk ab. Logisch feiert man nach einer Partie wie in Berlin kurz. Wichtig ist aber, dass wir uns weder von der Euphorie noch vom Trübsal blasen nicht so sehr anstecken lassen, sondern konzentriert weiterarbeiten. Das ist mir insbesondere wichtig, wenn es um Entscheidungen geht. Nach einem Spiel spricht man viele Themen durch und an, aber Entscheidungen werden dann keine gefällt. Wenn man eine Nacht darüber geschlafen hat, hat man in der Regel ein viel klareres Bild und dann macht es auch Sinn, die Dinge nochmals zu thematisieren. Natürlich, und dafür habe ich auf Verständnis, ist das bei Fans etwas anders. Da werden Emotionen mit größeren Schwankungen erlebt und auch ausgelebt. Doch wie gesagt, für unsere Arbeit ist es wichtig, alles möglichst sachlich zu betrachten.
Wie versuchst du für dich persönlich die Ruhe zu bewahren und dich nicht zu sehr mitreisen zu lassen. Ist es tatsächlich die von dir bereits angesprochene „eine Nacht“ zum drüber schlafen?
Ja – mindestens eine Nacht! Logisch sammelt man nach dem Spiel einiges auf und ist mit vielen Leuten im Austausch. Aber mehr daraus abzuleiten macht direkt nach dem Spiel einfach keinen Sinn. Wenn du über Nacht die Emotionen auch rausbekommen hast, sind die die Gespräche am Folgetag so viel zielführender. Ich bin überhaupt kein Freund davon, direkt nach dem Spiel mit irgendwelchen Emotionsschwankungen aufeinander loszugehen, es ist schlichtweg sinnlos, in solchen Momenten Frust an anderen auszulassen. Das schaffe ich eigentlich auch meistens.
Mit dem positiven Gefühl der letzten beiden Spiele startet jetzt eine heiße Phase, die eigentlich bis in den Februar hineinreicht. Wie verläuft dieser nächste Block im Idealfall?
Ich denke, es ist schon so, wie es alle sehen oder auch viele sagen. Der Wunsch wäre deshalb schon, dass sich auch die Spieler, die bislang mit ihrer eigenen Leistung und ihrer persönlichen Ausbeute noch nicht so sehr zufrieden sind, sich jetzt einfach belohnen können. Ich glaube, dass ist schon der Hauptpunkt. Mir fallen nämlich sicherlich keine drei oder vier Spiele ein, in denen wir schlecht gespielt haben, sondern wir waren, trotz der normalen kleineren Schwankungen, in jedem Spiel dabei. Meistens haben in den entscheidenden Momenten dann die Kleinigkeiten gefehlt. Wobei es in den letzten ein bis zwei Wochen vor der Pause auch so aussah, als ob die Kleinigkeiten wieder auf unsere Seite zurückkommen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir bisher zu wenige Punkte für die gezeigte Leistung bekommen haben. Wenn wir daran jetzt ein bisschen drehen und uns für gute Leistungen auch belohnen, jeder Spieler individuell, aber auch als Team, dann sind wir auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.
In welchen Bereichen hat dich das Team bislang überzeugt und wo siehst du noch Potenzial zur Verbesserung?
Das ist natürlich im Tagesgeschäft die Arbeit der Coaches, die die Spiele ja auch nochmals aus einem anderen Blickwinkel betrachten, als jetzt ich oder auch die Zuschauer. Aber grundsätzlich ist es schon so, dass wir mit den angesprochenen Kleinigkeiten zu tun haben. Es geht immer wieder um Laufwege, den richtigen Zeitpunkt sowie die Systemtreue im Allgemeinen. An sich sind das alles kleinere Dinge, die sich aber in Kombination auch zu etwas Größerem summieren können. Trotzdem, und da ist das Trainerteam und die Mannschaft erfahren genug, darf man sich natürlich von diesen Kleinigkeiten und knappen Niederlagen nicht blenden lassen. Wenn man nach 15 Spieltagen auf dem 10. Tabellenplatz liegt, dann hat das schon eine gewisse Aussagekraft. Doch nochmals – die Leistung, die die Mannschaft gezeigt hat, stimmt mich schon positiv, dass wir die Möglichkeit haben, noch ein Stück nach oben zu klettern und das auch schaffen können.