Schwenningen hält gegen ein starkes Berlin lange mit und setzt dann zu einem denkwürdigen Endspurt an.
Die letzte Partie vor der Länderspielpause führte die WILD WINGS in die Hauptstadt zu den zuletzt richtige heiß gelaufenen Eisbären. Der amtierende Champion stellt auch in dieser Spielzeit bislang das Maß der Dinge dar und wollte gegen die Jungs vom Neckar den eigenen Clubrekord von 12 Siegen in Serie aufstellen. Doch wer konnte dem Big City-Club die letzte Niederlage zuführen? Richtig – das Team von Headcoach und Eisbären-Legende Steve Walker. Eine Wiederholung war also schon vor dem Spiel keinesfalls ausgeschlossen.
8′ | L. Kirk #94 31′ | E. Mik #12 41′ | G. Fontaine #97
Fulltime
3 : 4
Zuschauer14.200
43′ | A. Karachun #47 60′ | Z. Senyshyn #89 60′ | B. Marshall #54 62′ | Z. Senyshyn #89
Der Spielverlauf.
Kontrollierte Offensive lautete das Motto beider Teams zu Beginn der Partie, doch die Kontrolle übernahmen dann mehrheitlich tatsächlich die WILD WINGS. Die Folge: Mehr Chancen, mehr Zonetime in der Offensive. Doch die Eisbären agierten gewohnt abgezockt und gingen mit ihrem ersten Torschuss in Führung. Schwenningen kaum beeindruckt, spielte sein Programm sehr gut runter und kam zu weiteren guten Abschlüssen. Im Mitteldrittel starteten die Eisbären mit etwas mehr Initiative aus der Kabine, doch die Gäste aus Schwenningen agierten weiterhin auf Augenhöhe. Kleinigkeiten sorgen für den Unterschied und die 2:0 Führung des Tabellenführers, der in Unterzahl traf. Die Neckarstädter spielten aber auch in der Folge ansehnlich und scheiterten bislang nur an der eigenen Effizienz. Doch das Blatt sollte sich noch wenden. Zwar gelang Berlin im Powerplay das zwischenzeitliche 3:1, doch Thomas Larkin und Co. zeigten einmal mehr, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. In einem unfassbaren Endspurt egalisierten sie die Partie und hatten dann in der Overtime das Glück auf ihrer Seite. Happy End – niemals waren diese Worte passender!
Die Highlights.
Minute 1: Erste Schrecksekunde für die WILD WINGS, als die Scheibe wild von der Bande und durch den verwaisten Torraum springt, zum Glück aber von den Gästen geklärt werden kann. Minute 2: Leonhard Pföderl gegen Joacim Eriksson – Kopfballsieger Eriksson, der nickt die Scheibe über die Latte. Minute 5: Powerplay für die Neckarstädter. Das muss sich zunächst ein wenig sortieren, aber dann kommt der Direktschuss von Teemu Pulkkinen brandgefährlich aufs lange Eck. Da fehlt nicht viel. Minute 7: Schwenningen immer wieder Schwenningen. Beim Schlagschuss von Ben Marshall fehlt der entscheidende Tip trotz gutem Verkehr. Minute 8: Der erste Torschuss der Eisbären sitzt. Liam Kirk wird im Slot bedient, der Puck rutscht Eriksson unter der linken Schiene durch. Bitter – zu diesem Zeitpunkt kommt das 1:0 praktisch aus dem Nichts. Minute 12: Turnover im Spielaufbau, Pföderl stößt durch, scheitert aber an einem starken Joacim Eriksson. Minute 14: Erst taucht Eriksson ab und hält den eigenen Kasten sauber, dann kommt auf der anderen Seite Tyson Spink von halbrechts zu einem guten Abschluss. Minute 18: Alexander Karachun tankt sich durch und bedient Daryl Boyle, der Routinier zielt knapp am langen Pfosten vorbei. Minute 20: Sebastian Uvira ist dieses Mal der Zulieferer für Boyle. Stettmer im Tor der Eisbären grätscht die Scheibe mit der Kufe gerade noch so raus.
Minute 22: Schnelle Passfolge der WILD WINGS und Tylor Spink zündet aus dem Highslot, leider etwas zu zentral. Minute 23: Eriksson gegen Byron, der Bizeps des Schweden lenkt die Scheibe am kurzen Pfosten vorbei. Minute 27: Ein Guter Wechsel für Schwenningen hat den Abschluss von Zach Senyshyn zur Folge. Das sieht hier alles andere als schlecht aus. Minute 29: Powerplay für Berlin und die Direktabnahme kommt wieder von Pföderl, der bislang für die größte Gefahr auf Seiten der Eisbären sorgt. Gleiche Minute und der Gegenstoß der WILD WINGS bringt die Chance von Kyle Platzer, der im kurzen Eck und an Jonas Stettmars Fanghand scheitert. Minute 31: Oh no! Shorthander der Eisbären. Erik Mik schließt auf Vorlage von Byron zum 2:0 ab. Minute 33: Doppelchance für die Gäste! Erst macht Senyshyn die Aktion gefährlich, dann scheitert Trivellato am Außenpfosten. Minute 36: Ronning aus dem hohen Slot, aber Eriksson hat die rechte Schiene rechtzeitig draußen. Minute 37: Klasse gespielt! Die Scheibe läuft von Feist zu Bassen, der schießt nicht und legt nochmals auf Neumann ab, für den ist als Linksschütze der Winkel nicht mehr optimal. Minute 38: Berlin mal wieder … Gab Fontaine, der nach innen zieht, aber an der schwedischen Mauer im Tor der WILD WINGS abprallt. Minute 39: Wieder Daryl Boyle und nach feinem Zuspiel von Philip Feist. Da waren jetzt doch wieder genug Chancen für einen Treffer da. Uff!
Minute 41: Sebastian Uvira gegen alle und der Powerforward kommt tatsächlich zum Abschluss. Minute 43: TOOOOR! Ist das gut gemacht im Powerplay und von Alexander Karachun. Der tippt die Scheibe von Ben Marshall sehenswert und unhaltbar zum Anschlusstreffer in die Maschen. Minute 45: Berlin antwortet mit seiner stärksten Druckphase, aber die WILD WINGS Defensive hält stand. Minute 47: Stark von Feist, der hinter das Tor kurvt und Larkin bedient. Minute 51: Eriksson du Teufelskerl. Mega-Save gegen Ty Ronning! Doch es folgt ein Powerplay für die Eisbären in dem Marcel Noebels ab durch die Mitte geht und im zweiten Versuch vollendet dann Gab Fontaine zum 3:1. Die Vorentscheidung?! Minute 53: Lattenknaller von Ben Marshall, die WILD WINGS geben nicht auf! Minute 54: Tyson auf Tylor Spink und ab aufs kurzes Eck, aber der starke Jonas Stettmer ist da. Minute 59: Walker zieht den Goalie und sein Team macht nochmals richtig Betrieb. Minute 60: Eine für die Geschichtsbücher. Die WILD WINGS weiter im 6 gegen 5 und Zach Senyshyn verwertet das Zuspiel von Matt Pumpel zum 3:2. 17 Sekunden sind da noch zu spielen. Stark! Aber das kann doch nicht mehr funktionieren mit Punkten … Denkste! Ben Marshall zieht ab und 0,6 Sekunden vor der Sirene zappelt das Hartgummi, nachdem Mirko Höfflin die Kelle noch entscheidend hinhält, im Netz. Overtime und Ruhepuls von 180 im Stadion oder vor den Endgeräten. Blanker Irrsinn!
Minute 62: Der Wahnsinn kennt keine Grenzen. Die Jungs vom Neckar drehen das Ding komplett. Der Schuss von Thomas Larkin fällt Zach Senyshyn auf den Rücken und von dort ins Tor. Ende aus!
Die Wisehockey Stats.
Die Stimme zum Spiel.
Steve Walker „Wir wussten was vor der Pause hier auf dem Spiel steht. Es ist nie leicht in dieser Arena zu spielen, insbesondere mit der Siegesserie auf der sie aufgespielt haben. Wir haben ein gutes, weil kompaktes erstes Drittel absolviert. Im weiteren Verlauf hatten beide Teams ihre Chancen, wobei die Special Teams dabei eine wichtige Rolle eingenommen haben. Es war dann auch im Schlussdrittel so, dass wir vieles richtig gemacht haben. Diese Gruppe hat einen Glauben an sich, spätestens nach dem Sieg gegen München. Wir haben niemals aufgegeben und hatten dann am Ende auch das Glück auf unserer Seite, um diese wichtigen zwei Punkte einzufahren.“
Die Bildergalerie.
Der Ausblick.
Länderspielpause = Verschnaufpause für die WILD WINGS. Das Team wird für ein paar Tage auseinandergehen, die Spieler und der Staff haben Zeit zur freien Verfügung. Am kommenden Samstag kommen sie dann wieder in der Helios Arena zusammen und Steve Walker bittet zum Training. Dabei werden Vorbereitungen für die nächsten Aufgaben in Angriff genommen. Das nächste Spiel bestreiten die Neckarstädter dann am 15. November zu Hause gegen die DEG.
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