09.06.2024 12:00

Über Erlebnisse, Erwartungen und sportliche Vorbilder

Kategorie(n): Aktuell | Autor: Anika Geiger

„Ich hoffe, dass wir an letzter Saison anknüpfen und noch einen Schritt weiter gehen können.“

Daniel Schwaiger ist einer der Neuzugänge am Neckarursprung und trägt ab kommender Saison das WILD WINGS Trikot mit der Nummer 8. Wie der 22-Jährige seine ersten Tage in Schwenningen erlebt hat, mit welcher Person er gerne mal für einen Tag die Rollen tauschen würde und was seine Gründe für den Wechsel waren, erzählt der Verteidiger im Interview.

Herzlich Willkommen am Neckarursprung! Wie hast du deine ersten Tage in Schwenningen erlebt?

Sehr schön eigentlich. Das Wetter war zwar anfangs nicht so gut, das wird jetzt langsam aber zum Glück etwas besser. Und ja, auch die Jungs kannte ich zum Teil schon im Vorfeld, gerade die jungen. Also bis auf den Viktor kenn ich die schon ein bisschen länger. Wir waren gemeinsam essen und jetzt bald haben wir vor, golfen zu gehen. Dann schauen wir einfach, was sich noch so alles ergibt. Ich war mit Feisty in der Schweiz beim Rheinfall, was ganz cool war. Und auch in Villingen sind wir etwas durch die Fußgängerzone gegangen. Also dafür, dass es erst die ersten paar Tage waren, habe ich auf jeden Fall schon ein bisschen was erlebt.

Das klingt doch nach einem gelungenen Start. Was waren für dich die entscheidenden Punkte, um nach Schwenningen zu wechseln?

In Bezug auf das Eishockey, würde ich zum einen sagen, dass die Atmosphäre hier im Stadion wirklich cool ist. Zum anderen gefällt mir der Spielstil von der Mannschaft sehr gut. Es geht darum, viel spielerisch zu lösen und viel Schlittschuh zu laufen. Ich finde, das ist schön anzuschauen und passt zudem ganz gut zu mir. Bezogen auf die Stadt, ist mir die Ruhe etwas lieber. Ich glaube, hier ist jetzt nicht so der Ultra Hotspot, deswegen passt das eigentlich auch ganz gut. Und wie gesagt, ein paar Jungs hier kenne ich schon und der Mirko Höfflin ist ja auch mitgegangen. Alles zusammen hat sich das ganz gut angehört. Schwenningen ist auch nicht so weit weg von zu Hause. Von Garmisch fährt man ungefähr dreieinhalb Stunden, was echt in Ordnung ist.

Was erwartest du dir von deiner Zeit mit den WILD WINGS und worauf freust du dich am meisten?

Ich erwarte eine gute Saison. Letzte Saison war die Mannschaft überraschend gut. Ich hoffe, dass wir da auf jeden Fall anknüpfen und hoffentlich noch einen Schritt weiter gehen können. Persönlich hoffe ich, dass ich mich gut weiterentwickeln kann. Wie gesagt, ich denke, dass es vom Spielstil schonmal ganz gut zusammenpasst. Und dann mal schauen, ich glaube, ich könnte mir hier schon auch eine Zukunft vorstellen. Jetzt gerade im Sommer sind wir auch echt fleißig. Das ist schonmal wirklich gutes Training, muss ich sagen. Ich glaube, wenn wir das jetzt die paar Monate durchziehen, dann haben wir ganz gute Ansätze und sind bereit, gut in die neue Saison zu starten.

Du hast ja gerade angesprochen, dass ihr an der vergangenen Saison anknüpfen wollt. Die Erwartungshaltung ist nach letzter Saison jetzt vielleicht eine etwas andere. Ist das für einen als Spieler Motivation oder baut das schon auch Druck auf?

Definitiv eher Motivation. Druck ist natürlich auch dabei, aber das lässt sich nicht vermeiden. Ich glaube, als Eishockeyspieler hat man immer einen gewissen Druck. Man will den Fans natürlich auch etwas geben und dann ist es glaube ich auch so ein bisschen ein Selbstläufer. Wenn die Fans ins Stadion kommen und viel Stimmung machen, dann spielt man besser. Das wäre natürlich top, wenn das alles Hand in Hand geht. Ich glaube, es lässt sich aber nicht vermeiden, dass es auch mal ein Auf und Ab gibt. Es gehört im Sport eben auch dazu, dass es mal nicht so gut läuft. Aber ich denke, es ist schon auch wichtig, mit dem Druck umgehen zu können und wir tun alles dafür, dass wir so weiter machen können.

Was steht ganz oben auf deiner To-Do-Liste fürs Leben? Gibt es etwas, was du unbedingt mal noch machen möchtest, wie z.B. Bungee-Jumping?

Ich habe schonmal Paragliding gemacht. Bungee-Jumping hört sich auf jeden Fall auch sehr spannend an, das muss ich mir mal überlegen. Ich weiß noch nicht, was man hier alles machen kann, aber ich würde schon sagen, dass ich gerne etwas unternehme und Neues erlebe. Und ja, ich glaube, es gibt viele coole Orte hier in der Gegend, da bin ich mal gespannt, was man alles so machen kann. Aber so auf mein Leben bezogen, ist das wirklich eine gute Frage. Berufstechnisch kann ich mir nach dem Eishockey auf jeden Fall vorstellen, vielleicht in Richtung Trainer etwas weiter zu machen. Aber darüber muss ich mir selbst noch Gedanken machen.

Mit welchen drei Adjektiven würden dich Freunde und Familie beschreiben?

Eins wäre humorvoll. Ich glaube, ich lache schon viel zusammen mit meinen Kumpels und so. Das zweite wäre vielleicht interessant, in dem Sinne, weil ich schon andere Interessen habe, die jetzt vielleicht nicht jedermanns Sache sind. Ich schaue z.B. ganz gerne Anime, mit dem Höffi zusammen. Das ist so ein Ding, was die meisten anderen jetzt nicht so feiern. Und als drittes vielleicht ein wenig sturköpfig [lacht]. Ich habe schon oft gehört, dass ich nicht Unrecht haben kann und es nicht so einfach ist, mit mir zu diskutieren, weil ich anscheinend immer recht haben will. Aber ich sage immer, dass das eigentlich gar nicht so stimmt und ich glaube, ich kann einfach sehr gut argumentieren. Das konnte ich schon in der Schule recht gut. Also man kann mit mir definitiv diskutieren und Spaß haben [lacht].

Zurück zum Anfang… Wie bist du zum Eishockey gekommen und wann hast du angefangen?

Ich habe mit fünf Jahren angefangen. Das war eigentlich nur, weil mein Bruder zum Eishockey gekommen ist und dann habe ich gleich mitgemacht. Unsere Eltern wollten einfach, dass wir schauen, was uns gefällt.

Dein Bruder ist dann älter als du?

Ja, genau, er ist drei Jahre älter. Und wir haben – vor allem er – mit Fußball angefangen und dann Eishockey eben im Winter gespielt. Und ich bin dann gleich mit eingestiegen. Fußball war nicht so meins, das habe ich kurz ausprobiert, aber Eishockey hat mir besser gelegen und da war ich direkt voll drin in der Materie.

Was war in deiner jungen Karriere dein bislang schönster Moment?

Ich denke, der bislang schönste Moment war die Meisterschaft in der DEL2 mit Ravensburg, das war vor zwei Jahren. Das war ziemlich überraschend. Die Mannschaft war auch ziemlich jung und ich glaube, wir waren gar nicht so der Favorit, das Ding zu holen. Wir waren vielleicht selbst ein bisschen überrascht, weil wir gegen Kassel eigentlich immer Probleme hatten und die waren dann auf einmal nicht mehr im Finale und sind ausgeschieden. Und auf einmal hatten wir das Ding gewonnen, das war ganz cool. Und auch sonst gab es viele Turniere und schöne Momente, aber Meisterschaften sind auf jeden Fall die absoluten Top-Momente.

Hast du ein sportliches Vorbild?

Ja, also mein Lieblingsspieler im Eishockey war immer der Alexander Owetschkin, daher auch die Nummer 8. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich mich irgendwie mit ihm vergleichen würde oder so. Er war Stürmer und spielt völlig anders. Aber ja, ich bin generell ein großer Sportsfan. Ich bin ein Riesen Basketball und Football Fan. Aber auch Formel 1 und vieles weitere schaue ich gerne. Im Football bin ich Fan der Minnesota Vikings, da spielt auch mein Lieblingsspieler Justin Jefferson. Im Basketball bin ich Fan von LeBron James und Luka Dončić. Alle drei sind Vorbilder in dem Sinne, dass das alles Top-Spieler sind. Da gehört einfach so viel dazu, gerade in Bezug auf den Lifestyle. Da schaue ich mir schon gerne Sachen ab, die man vielleicht so ein bisschen auf sein eigenes Leben übertragen kann.

Abschließende Frage… Mit welcher Person würdest du gerne einmal für einen Tag die Rollen tauschen?

Mit solchen Athleten kann ich mir das schon gut vorstellen. Vielleicht auch Max Verstappen, wobei der wahrscheinlich auch extrem viel trainieren muss, was dann wahrscheinlich auch sehr anstrengend ist. Vielleicht Dwayne „The Rock“ Johnson oder so. Ich glaube, der hat ein ganz spannendes Leben in der Hollywood-Szene. Er hat einen eigenen Golfplatz zu Hause und ist natürlich auch ein riesiger Typ. Ich glaube, das wäre mal ganz witzig, aus seiner Sicht das Ganze zu betrachten und zu sehen, was da so der Alltag ist.

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