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Augsburger Panther |
Niclas Hempel ist 17 Jahre alt und steht ab kommender Saison bei den WILD WINGS unter Vertrag. Im Interview verrät der gebürtige Freiburger sein persönliches WM-Highlight und gibt Einblicke in seinen abwechslungsreichen Tagesablauf. Darüber hinaus erklärt der junge Verteidiger, der weiterhin spielberechtigt für Freiburg bleibt, wieso ihm das Praktikum als Kfz-Mechaniker viel Freude bereitet und mit welchen Träumen und Zielen er in die Zukunft blickt.
Erzähl doch mal, wie sieht dein Alltag während der Saison so aus?
Montags war ich immer ganz normal in der Schule. Danach bin ich nach Hause gegangen und ob ich abends noch in das U20-Training gegangen bin, hing davon ab, wie viel ich am Wochenende gespielt habe. Eigentlich hatte ich immer freitags, samstags und sonntags Spiele, weshalb ich den Montag zur Regeneration gebraucht habe. Dienstag bin ich morgens ins Training gegangen und danach dann in die Autowerkstatt, wo ich mein Praktikum als Kfz-Mechaniker mache. Am Mittwoch habe ich morgens zwei Stunden in der Schule verbracht und bin daraufhin ins Training gegangen. Danach habe ich mich auf den Weg nach Hause gemacht und abends bin ich ab und zu ins U20-Training gegangen. Donnerstags hatte ich morgens Nachhilfe, danach bin ich ins Training und danach wieder in die Schule für zwei Stunden. Im Anschluss hatte ich entweder frei oder U20-Training. Am Freitag kam es immer auf den Spielplan drauf an. Bei einem Heimspiel bin ich für zwei bis drei Stunden in die Schule und danach zum PreGame. Wenn kein PreGame war, bin ich ganz normal bis 13 Uhr in die Schule gegangen und hab danach meine eigene Vorbereitung gemacht. Bei Auswärtsspielen bin ich gar nicht in die Schule gegangen. Wenn ich freitags nicht gespielt habe, war ich hingegen ganz normal in der Schule und abends im U20-Training. Samstags hatte ich dann so gut wie immer ein Spiel mit der U20. Sonntag hat es sich immer kurzfristig entschieden, ob ich bei der ersten Mannschaft oder bei der U20 dabei bin.
Das klingt sehr stressig. Wie schwierig ist es denn, Schule, Privatleben und Eishockey unter einen Hut zu bekommen?
Das ist gar nicht mal so schwierig. Dadurch, dass alles relativ gut geplant war, bin ich eigentlich immer nur von A nach B und wieder nach Hause. Also das war alles sehr gut durchstrukturiert. Klar, gab es auch mal Ausnahmen, z.B. wenn ich Mittwochmittag eine Arbeit geschrieben habe. Ansonsten ging es aber schon, auch vom Lernen her und mit dem Praktikumstag. Es war also nicht unbedingt stressig, aber nach der Saison ist es natürlich trotzdem deutlich entspannter.
Und wie bist du zu deinem Praktikum gekommen? War das schon immer ein Bereich, der dich interessiert hat?
Nein, gar nicht. Von der Schule wird ein Praktikumstag in der Woche vorgeschrieben. Und die Firma, wo ich arbeite, gehört dem Vater meiner Freundin. Er hat gemeint, ich soll einfach mal vorbeikommen und das hat mir dann echt Spaß gemacht. Man macht im Grunde eigentlich immer nur dasselbe, also man schraubt halt an Autos rum. Aber es kommt immer ein anderer Auftrag rein, das heißt man hat immer mit einem anderen Auto zu tun und muss wissen, was es jeweils zu beachten gilt. Ich war letztes Jahr in einer Physiotherapie-Praxis im Büro tätig. Dort habe ich Blumen umgetopft und Kabel verlegt. Ich habe alles gemacht außer Physio, obwohl ich mehrfach danach gefragt habe. Deswegen habe ich dann für mich entschieden, dass ich nicht mehr ins Büro will, um dort nur der Depp vom Dienst zu sein. In der Werkstatt hingegen kann ich wirklich selbstständig arbeiten und das macht mir Spaß.
Klingt auf jeden Fall alles sehr abwechslungsreich bei dir...
Ja, voll. Ich finde es wichtig, auch mal vom Eishockey wegzukommen. Wenn ich immer nur zu Hause und im Eishockeystadion bin, gehe ich mental kaputt. Und es ist auch spannend, diese verschiedenen Rollen einzunehmen. In der Schule bin ich jemand ganz anderes als im Eishockeystadion. In der Werkstatt und bei der Familie werde ich nochmal anders gesehen. Da rede ich nicht über Eishockey und kann einfach mal ein bisschen rauskommen.
Wir wollen aber natürlich auch über Eishockey reden. Wie hast du die U18-WM in den USA erlebt? Was war dein größtes Highlight?
Es war das erste Mal, wo ich überhaupt in den USA war und dann direkt in Texas. Es war richtig cool und ein bisschen wie im Film. Und mein persönliches Highlight war, als ich im ersten Spiel gegen Tschechien zum Spieler des Spiels gewählt wurde.
Gab es da auch die Möglichkeit, ein bisschen was von Texas zu sehen oder stand ausschließlich Eishockey im Fokus?
Die erste Vorbereitungsphase war ja in Füssen. Und dann gab es noch eine zweite Phase in Amerika selbst. Diese dauerte ungefähr eine Woche. Da es in Texas sehr heiß ist, lagen wir schon das ein oder andere Mal am Hotelpool. Wir hatten in dieser Phase relativ viel Freizeit, da wir nur einmal am Tag Training hatten. Nebendran war eine Mall, da sind wir auch ab und zu mal einkaufen gegangen. Viele Sachen waren aber auch relativ weit weg zu Fuß, was dann schwierig war, da wir kein Auto hatten und nicht mit der U-Bahn fahren wollten. Wenn man ein Bild verschickt hat, kam dann aber schon öfters die Frage, ob ich bei der WM oder im Urlaub bin [lacht]. Während der WM war dann aber rum mit lustig.
Was sind deine Ziele für die kommende Saison? In welchen Bereichen möchtest du dich weiterentwickeln?
Meine Ziele sind jetzt erstmal, erste Erfahrungen in der DEL zu machen und zu zeigen, dass ich das auch schaffen kann. Und dann möchte ich natürlich auch meinen Teil zum Teamerfolg beitragen und nicht einfach nur da sein. Persönlich betrachtet möchte ich körperlich besser und auf dem Eis schneller werden sowie lernen, bessere Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus bin ich bei der U18 ja jetzt raus, weshalb es mein Ziel ist, bei der U20-WM dabei zu sein, die bald stattfindet. Aber ich wäre auch sehr gerne mit Schwenningen in den Playoffs. Playoffs sind immer geil, aber ich glaube DEL-Playoffs sind nochmal etwas anderes. Das mitzuerleben wäre toll.
Du bist in Freiburg geboren und hast so gut wie deine gesamte Jugend dort verbracht. Ist es nun ein schwieriger Schritt, ein neues Kapitel zu starten oder fühlt es sich aufgrund der bestehenden Förderlizenz gar nicht so sehr nach Abschied an?
Teils, teils. Ich freue mich persönlich sehr darauf: Meine erste eigene Wohnung, in der DEL zu spielen und trotzdem nicht weit weg von zu Hause zu sein. Wenn etwas wäre oder ich etwas brauchen würde, kann ich einfach schnell runterfahren. Es wird auch schwer, dort wegzugehen, aber ich glaube, wenn man dann mal weg ist und sich daran gewöhnt, ist es schon cool. Und wenn ich dann doch ein paar Spiele in Freiburg machen werde, komme ich ja auch wieder nach Hause.
Wen aus der Mannschaft kennst du bereits?
Näher kennen tu ich niemanden. Aber als ich letzten Sommer zur Vorbereitung auf dem Eis hier war, habe ich Uvira, Karachun, Feist, Bitzer und Schwaiger kennengelernt. Neumann und Buchner kannte ich bereits. Also hauptsächlich die deutschen Spieler, die zur Vorbereitung in Schwenningen sind.
Mit welchen drei Adjektiven würden dich Freunde und Familie beschreiben?
Diszipliniert, verrückt und neugierig.
Was steht ganz oben auf deiner To-Do-Liste fürs Leben?
Ich will unbedingt nach New York und Hawaii. Meine Liste hat viel mit Reisen zu tun, was auch zu dem Adjektiv neugierig passt. Ich will einfach viel von der Welt sehen. Irgendwann will ich dann natürlich auch ein eigenes Haus und Familie – am liebsten noch ein Ferienhaus in Italien. Ich würde auch gerne mal einen Fallschirmsprung machen und ein eigenes Geschäft haben. Vielleicht so ein kleiner Laden, wo man italienische Sachen kaufen kann. Zu guter Letzt – das ist jetzt aber vielleicht ein wenig weit gegriffen – hätte ich super gerne ein Privatjet [lacht]. Ich mag Flugzeuge, deswegen reise ich auch so gerne. Dieses Gefühl, ein Privatjet zu haben und komplett unabhängig zu sein, muss einfach grandios sein.
Abschließende Frage: Mit welcher Person würdest du gerne einmal für einen Tag die Rollen tauschen?
Kian Hoss ist ein junger Krypto-Influencer und Finanzpodcaster. Er lebt in Dubai und hat sehr viel Geld. Ich finde es einfach cool, wie er das alles macht und sich alles selbst erarbeitet hat. Ansonsten würde ich gerne mit Leon Draisaitl die Rollen tauschen. Einmal den Stanley Cup hochzuheben – davon träumt jeder.