„Ich bin der Typ, der schon sehr früh im Sommer denkt, es könnte wieder losgehen. Ich bin also schon seit einer Weile bereit.“
Auch Michael Bitzer hat sich den Neckarstädtern angeschlossen und wird kommende Saison gemeinsam mit Joacim Eriksson das Torhütergespann der WILD WINGS bilden. Der gebürtige US-Amerikaner erzählt im Interview, wie groß die Vorfreude auf die kommende Saison ist, wo er sein Bachelor-Studium absolviert hat und wieso er im Moment gerne im Körper eines Florida Panthers-Spielers stecken würde.
Wie läuft dein Sommer bisher? Was sind deine Pläne, bevor du nach Schwenningen kommst?
Mein Sommer läuft bisher sehr gut. Die meiste Zeit verbringe ich mit meiner Familie. Ich trainiere aber natürlich auch, um mich auf die Saison vorzubereiten. Die nächsten 10 Tage werden wir noch meine Familie hier besuchen. Und dann fangen wir an zu planen und alles vorzubereiten, um nach Schwenningen zu kommen.
Wann kommst du dann nach Schwenningen?
Ende Juli. Wir haben unsere Flüge noch nicht gebucht. Aber ich denke, wir werden zwischen dem 23. und dem 27. Juli ungefähr ankommen.
Kennst du schon ein paar der Jungs im Team?
Nein, tatsächlich habe ich bislang noch niemanden getroffen. Ich kenne nur ein paar Namen. Die Eishockeywelt ist klein, also kennt man ein paar der Jungs, die hier und da gespielt haben. Aber ja, das könnte das erste Team sein, in dem ich je gespielt habe, in dem ich niemanden kannte, bevor ich dort war. Aber man lernt die Jungs ziemlich schnell kennen, wenn man erst einmal da ist. Also freue ich mich darauf. Meine Familie und ich freuen uns generell sehr darauf, in Schwenningen anzukommen und uns dort einzuleben.
Was ist für dich wichtig in einer Mannschaft, um sich wohlzufühlen?
Ich glaube, das Wichtigste ist einfach eine gute Gruppe von Jungs. Wenn alle zusammenarbeiten und alle die gleichen Ziele haben, ist das meiner Meinung nach das Wichtigste. Das macht es einfacher, all die verschiedenen Rollen zu akzeptieren, die man bekommt und das umzusetzen, was auch immer das Team von einem verlangt. Ich denke, solange alle Jungs zusammenkommen, sich gut verstehen und, wie gesagt, für ein gemeinsames Ziel zusammenarbeiten, fühlen sich alle wohl und es hilft jedem, die Zeit wirklich zu genießen und Spaß zu haben.
Ab wann bekommt man als Spieler im Sommer das Gefühl, es könnte jetzt langsam wieder losgehen? Oder denkt man sich eher, dass die Pause zu kurz ist?
Ich bin der Typ, der schon sehr früh im Sommer denkt, es könnte wieder losgehen. Ich genieße die Saison, die Struktur und den Plan, den man jeden Tag hat, wenn man aufs Eis geht. Einfach zu versuchen, sich stetig zu verbessern und das Wissen, jedes Wochenende Spiele zu haben. Ich genieße die Saison also wirklich. Im letzten Monat habe ich meiner Frau bereits gesagt, dass ich mich darauf freue, die Dinge wieder in Gang zu bringen, in Schwung zu kommen und richtig loszulegen. Ich bin also schon seit einer Weile bereit.
Worauf freust du dich am meisten? Was erwartest du dir von deiner Zeit hier in Schwenningen?
In erster Linie bin ich einfach nur begeistert vom Eishockey hier. Ich habe lediglich Gutes über die Organisation gehört, vor allem wenn ich sehe, wie gut das Team in der letzten Saison gespielt hat. Ich freue mich einfach darauf, in diesem Umfeld zu sein. Es scheint sehr professionell und so, als ob die Organisation einfach alles richtig macht. Ich freue mich also sehr darauf, und jeder, mit dem meine Frau gesprochen hat, hat nur Gutes über Schwenningen und dessen Zeit dort gesagt. Ich freue mich also auch für sie sowie unsere beiden Kinder, also für die ganze Familie. Es klingt nach einer tollen Situation für uns.
Hast du eine Leidenschaft abseits des Eishockeys?
Eishockey war schon immer ein großer Teil meines Lebens. Ich würde sagen, dass es meine größte Leidenschaft ist. Selbst wenn ich mir mal eine Auszeit nehme oder man eine Pause bekommt, bin ich immer ein wenig als Trainer tätig oder mache etwas, das mit Eishockey zu tun hat. Deshalb würde ich sagen, dass es mit Sicherheit meine größte Leidenschaft ist.
Sonstige Hobbies oder andere Sportarten, die du gerne machst?
Ich weiß, dass das in Deutschland nicht so groß ist, aber ich habe Baseball gespielt, als ich jünger war. Auch hier war ich in den letzten zwei | drei Jahren ein paar Sommer lang als Coach tätig, das macht mir sehr viel Spaß. Ich finde es einfach immer schön, zu coachen, verschiedene Sportarten zu betreiben und mich zu engagieren.
Mit welchen drei Adjektiven würden dich Freunde und Familie beschreiben?
Ich würde sagen, ein fürsorglicher, guter Kerl, also hoffe ich [lacht]. Und ich würde sagen, ein guter Vater. Ich verbringe gerne Zeit mit meinen beiden Jungs. Wenn jemand diese drei Dinge über mich sagen würde, wäre ich sehr glücklich.
Was wärst du geworden, wenn du kein Eishockeyspieler geworden wärst?
Ich glaube, ich wäre in dem Bereich Physiotherapie tätig. Ich habe an der Universität studiert und dort meinen Bachelor-Abschluss in Richtung Physiotherapie gemacht.
Wo hast du studiert?
An der Bemidji State University in den USA.
Sehr cool. Mit welcher Person würdest du gerne einmal für einen Tag die Rollen tauschen?
Das ist eine schwierige Frage. Ich würde die Rollen vermutlich mit einem Spieler der Panthers tauschen wie Sergei Bobrovsky. Die haben vor einer Woche den Stanley Cup gewonnen. Ich bin mir sicher, dass sie im Moment eine ziemlich gute Zeit haben und mit der Stadt und allem drumherum ordentlich feiern. So einen Moment mitzuerleben und einen Tag lang das Leben mit Bobrovsky zu tauschen, wäre jetzt gerade ziemlich cool.
Was muss Michael Bitzer in seinem Leben unbedingt noch erleben?
Ich habe keine wirkliche To-Do-Liste oder ähnliches, also auch keine wirklich große Sache, die ich auf einer Liste abhaken wollen würde. Aber ich hatte allein durch das Eishockeyspielen das Glück, viele coole Dinge zu erleben, ein bisschen Zeit zum Reisen zu haben und verschiedene Orte zu sehen, die wir sehen wollten. So hatte ich das Glück und die Möglichkeit, einige Dinge von meiner Bucket-List zu streichen. Aber es gibt nicht nur ein großes Ziel, das ganz oben steht. Wir reisen einfach gerne. Mit Covid damals und jetzt mit den beiden Jungs, ist es etwas schwieriger geworden, aber wir versuchen immer, neue Orte zu sehen, neue Dinge zu erleben und so viel wie möglich zu reisen.